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Minute

Minute aus München, sicherlich einigen bekannt durch die Rap Crew Vierzueins, hat neben seinen Tätigkeiten als Produzent, Grafiker und DJ nun auch ein Solo Album veröffentlicht, anlässlich dieses nun ein Interview mit ihm gemacht wurde.

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HHWS: Stell dich mal bitte vor. Wer bist du und wo kommst du her?

Minute: Der Name ist Minute und ich bin ein Teil der Rap Crew Vierzueins. Mach aber jetzt eben auch Solo Sachen, so wie mein neues Album „Alles Wird Anders“. Ursprünglich komme ich aus dem Rheinland. Ich bin also kein richtiger Bayer. Lebe aber jetzt schon mittlerweile seit 16 jahren in München.

 

HHWS: Seit wann bist beschäftigst du dich mit Rap?

Minute: Also das ganze Rap Ding hat bei mir schon ziemlich früh angefangen. So mit 12, 13, das war so 1988, 89 hab ich erste Tapes gehört von 2 Live Crew, Public Enemy und so Kram. Da wusste ich noch gar nicht dass das überhaupt HipHop ist. Dann hab ich mir halt meine ersten eigenen Scheiben gekauft. De La Soul „3 feet high and rising“ war, glaub ich, meine erste Vinyl Platte die ich mir geholt hab. Es wurde immer mehr und dann hab ich mir nen zweiten Plattenspieler von meiner Oma (Gott hab sie selig) besorgt um mixen zu können. Ich hab dann auch so die ersten Jahre nur aufgelegt und war eigentlich eher auf der DJ Schiene. Anfang der 90er hab ich dann mit 2 Freunden meine erste Rap Gruppe MEP gegründet. Da war ich aber eben auch nur DJ und hab ein bischen produziert. Das hat sich dann aber mit der Zeit verlaufen. Ich wollte aber unbedingt weitermachen und hab mit Roger Rekless und Bowdee, die damals in der Umgebung gewohnt haben, die DJ Crew Plastic Jugganots gegründet. Wir haben dann auch schnell entdeckt dass wir Bock auf Rappen haben und so entstand Vierzueins. Das wurde alles schnell immer ernster und besser und so haben wir halt auch Platten rausgebracht, waren auf mehreren Touren dabei. Jetzt mach ich halt auch mein Solo Zeug.

 

HHWS: Was hast du bisher alles gemacht, was wurde veröffentlicht?

Minute: Also eigentlich haben Roger Rekless und ich schon ziemlich viel released. Wir hatten Anfang 2000 mit ein paar anderen Leuten zusammen das Indie Label Solid Pack gegründet. Da haben wir 2 Vierzueins Singles rausgebracht. Außerdem hatten wir ziemlich viel so Trip Hop Instrumental Stuff angesammelt und haben unter dem Namen The Intrudas zwei Longplayer („three days in september“, „penetrate the empty space“) rausgebracht. Zwischendurch hab ich auch immer wieder Mixtapes gemacht auf dem Tape Label Carpetbombing. Außerdem haben wir einige Features gemacht mit den Waxolutionists aus wien, Main Concept aus München etc. Dann kam unsere Vierzueins LP auf 58 Beats, weil es unser Label mittlerweile nicht mehr gibt. Und jetzt eben mein Album.

 

HHWS: Nenn uns bitte deine Alltime Favourite MC’s.

Minute: Da gibt es natürlich einige die mich damals sehr beeindruckt haben. Ich war z.B. ein riesen Fan von BIG und hab alles was er gemacht hat gefeiert. Er hatte einfach den perfekten Flow, die Stimme und auch die Texte. Da kam fast nichts drüber. Redman hat mir immer gefallen, weil er so viel Energie hat. Dann natürlich Slum Village, weil sie einen ganz anderen Style gefahren sind. Und Q Tip. Gibt bestimmt noch ein paar, aber das soll reichen.

 

HHWS: Nenn uns bitte deine Alltime Favourite Producer.

Minute: Das ist gar nicht schwer zu beantworten. Ganz oben steht bei mir Jay dDe aka Jay Dilla (R.I.P). Er hat einfach meine Sichtweise Musik zu hören und auch zu machen verändert. Außerdem mag ich Hi-Tek, Madlib und Dr.Dre.

 

HHWS: Was möchtest du durch deine Musik den Hörern vermitteln?

Minute: Tja das ist nicht so einfach zu sagen. Im Endeffekt bleibt das jedem selbst überlassen was er aus meiner Musik eben so raushört. Das ist halt bei jedem anders. Manche fühlen es und manche halt nicht. Grundsätzlich will ich aber, dass man hört, dass die Musik die ich mache echt und mit Gefühl gemacht wurde. Im besten Fall löst die Musik irgendwelche Emotionen aus.

 

HHWS: Welche Art von Rap machst du (Anm.: Battlerap, Storytelling,…)?

Minute: Das ist nicht so einfach zu beschreiben. Es ist definitiv nicht viel Battle Zeug drauf. Bischen Storytelling. Eigentlich gibt’s bei fast jedem Song ein Thema. Am besten einfach anhören…

 

HHWS: Was macht einen guten Rapper aus?

Minute: Er sollte seinen eigen Style haben. Wenn man einen MC schon nach dem ersten Satz erkennt, dann hat er schon einiges richtig gemacht. Es gibt einfach zu viele, die zwar sauber und gut rappen, aber sie hören sich im Endeffekt alle gleich an und haben auch immer nur die gleichen Sachen zu sagen.

 

HHWS: Was für Ziele willst du mit der Musik erreichen?

Minute: Man hat immer Ziele wenn man eine Platte rausbringt. Man hofft halt, dass man viele Leute erreicht und dass sich ein paar die Platte anhören und sie gut finden. Aber die Erwartungen liegen jetzt nicht so sehr bei den Verkäufen. Da kann man heutzutage leider nicht mehr so viel erwarten. Aber wenn es nur darum gehen würde, dann hätte ich schon längst aufgehört Musik zu machen. Ich will einfach dass die Platte im Laden steht und manche sie eben geil finden.

 

HHWS: Vielen Dank für das Interview. Einige letzte Worte oder Grüße…

Minute: Danke auch und haltet Ausschau nach 58Beats Releases. Glam. Vierzueins. Creme fresh. Und natürlich Minit.